GWM Ora 07 im Test: Ein Auto, das sich selbst zitiert (2024)

Kommt im Sommer nach Deutschland

GWM Ora 07 im Test: Ein Auto, das sich selbst zitiert

GWM Ora 07 im Test: Ein Auto, das sich selbst zitiert (1)

So sportlich wie alltagstauglich: der Ora 07.

Quelle: GWM

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Der chinesische Automobilhersteller „Great Wall Motor“, größter SUV-Hersteller seines Landes, hat den deutschen Markt fest im Blick. Im Juni kommt nun der Ora 07, das vierte GWM-Fahrzeug nach Deutschland. Wir sind die sportliche E-Limousine schon gefahren.

Seit einem Jahr ist Great Wall in Deutschland vertreten. Rund 1,2 Millionen Fahrzeuge verkauft der Konzern jährlich – hierzulande waren es im selben Zeitraum rund 4600 Exemplare des quirligen Kompaktwagens Ora 03, vormals Funky Cat. Zu Beginn des Jahres gingen die Plug-in-Hybride Wey 03 und Wey 05 in Deutschland an den Start – im Juni soll nun der Ora 07 folgen, eine ambitioniert geschwungene Steilhecklimousine, die von vorn ein wenig an Porsche und von hinten etwas an Bentley erinnert.

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Das Spiel mit Assoziationen in Bezug auf das Aussehen anderer Hersteller ist eine Spezialität chinesischer Hersteller – und soll nichts mehr mit dem früheren Kopieren der Designs anderer Marken zu tun haben. Der Ruf, eigenständig kreativ zu sein, ist immer noch schwierig zu verteidigen für chinesische Hersteller.

Im Fall des Ora 07 gelingt das aber durch ein sehr individuelles Design ambitioniert geschwungener Linien, etwa von der A- bis zur C-Säule, die dem Ora 07 eine dynamische Silhouette verleihen. Energische Kurven und Sicken in den Türen zitieren die Kurve des Daches. Ein chinesisches Auto, das sich selbst zitiert.

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Auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig

Die seriennahe europäische Version des Fahrzeugs, das es bereits seit Oktober 2022 auf Chinas Straßen gibt, konnten wir auf der GWM-Teststrecke in Xushui fahren. Den Ora 07 hält GWMs Vice President Design, Andrew Dyson unter anderem deshalb für „ein wirklich gelungenes Auto“, weil der Wagen ein Original ist. Der Engländer, der in 14 Jahren bei Opel unter anderem für das Design des Mokka verantwortlich war, ist erst seit 2022 bei Great Wall Motor und war nicht an der Entwicklung des Ora 07 beteiligt.

Auf den ersten Blick ist das Äußere des Ora 07 etwas gewöhnungsbedürftig, doch jeder neue Blick auf die ambitioniert geschwungene Karosserie lässt ihn attraktiver wirken. 4,87 Meter misst der Ora 07 und ist damit praktisch genauso lang wie sein natürlicher Konkurrent Ioniq6. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass der Ora 07 von derselben GWM-Plattform Lemon stammt, auf der auch der 62 Zentimeter kürzere Ora 03 gebaut wird.

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Das co*ckpit der ersten Ora-E-Limousine.

Quelle: Daniel Killy

Gediegenes Interieur

Die schlanke Katze, die wir in der GT-Version mit 300 kW (408 PS) getestet haben, ist mit 2,13 Tonnen relativ leicht für eine E-Limousine. Umso mehr fällt ins Gewicht, dass der Wagen auf dem ambitionierten Rundkurs äußerst tolerant und gleichzeitig agil auch bei anspruchsvollen Herausforderungen reagiert. Das gilt auch für die straff-sportliche, sehr direkt reagierende Lenkung.

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Die für chinesische Verhältnisse stets streng ausgelegten Sicherheitssysteme wurden zum Glück auf europäische Lässigkeit kalibriert, so dass Kurven entsprechend schwungvoll angegangen werden können. Wenn das ESC dann mal piept, war es auch Zeit.

So sportlich sich der Ora 07 fahren lässt, so gediegen britisch/italienisch ist sein Interieur. Braunes „Leder“, das täuschend echt wirkt, aber vegan ist, fugenlos akkurate Verarbeitung, gebürstetes Aluminium – das sieht schick aus und ist funktional. Was digital sein muss, findet auf einem recht dezenten Zentralbildschirm statt, über dem Lenkrad prangt ein weiterer Schirm, der aber im klassischen Rundinstrumenten-Design gehalten ist. Eine schwebende Mittelkonsole mit einem wirklich eleganten Becherhalter teilt den vorderen Raum.

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Das Fahrzeuginnere wird nach oben hin begrenzt von einem riesigen Glasdach. Seitlich umschlossen werden Passagierinnen und Passagiere von rahmenlosen Türen. Hinten sitzt es sich bequem mit viel Fußraum – allerdings muss man beim Einsteigen auf den Kopf achten, so niedrig ist das Heck.

Preis noch unklar

In drei Ausstattungsvarianten kommt der 07 nach Deutschland – als Pure und Pro mit je 150 kW/204 PS, Frontantrieb und einen 64 kWh-LFP-Akku mit geschätzter Reichweite von 440 Kilometern liegen. Das Top-Modell Ora 07 GT hat Allradantrieb, einen elektrischen Heckspoiler. Bei 180 km/h ist Schluss, von 0 auf 100 km/h geht es in 4,5 Sekunden. Die 83 kWh NMC-Batterie soll für 520 Kilometer Reichweite reichen. Das ließ sich bei der Testfahrt naturgemäß nicht bestätigen.

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Ebenso wenig ließen sich Ladeleistungen nachvollziehen. Allerdings klingen 43 Minuten Gleichstrom-Ladezeit von 10 auf 80 Prozent nicht gerade nach Schnellladen. Da soll aber für Europa bald nachgebessert werden.

Die Preise für das chinesische Original stehen noch nicht fest. Ein Einstiegspreis um die 40.000 Euro wird bei GWM allerdings nicht dementiert. Das wäre eine Summe, die für den Newcomer am deutschen Markt zum richtigen Pfund werden könnte – denn dafür gibt‘s dann einen echten Solitär auf dem so konform wirkenden Automobilmarkt.

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Author: Amb. Frankie Simonis

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